
· Von Marlene Leinemann
"Ein Kaffee bitte!" - "Hafer, Mandel, Soja, Cashew oder Kokos?" - "Ääähm.."
Pflanzendrinks sind der neue Trend geworden. Doch einen Kaffee im Café zu bestellen, stellt uns inzwischen vor eine kopfzerbrechende Entscheidung: mit welchem Pflanzendrink möchte ich denn nun meinen Kaffee anreichern? - Denn wer trinkt schon noch die "normale" Kuhmilch?! Ich will doch auch bewusst leben und mit der Zeit gehen - doch wie sollen wir überhaupt auf schnellem Wege eine selbstbewusste Antwort geben, wenn wir uns doch eigentlich gar nicht richtig auskennen?
Das hat jetzt ein Ende! Hier sind einmal die wichtigsten Pflanzendrinks im Vergleich.
Sojadrink
Der bekannte Sojadrink ähnelt der Kuhmilch am meisten. Sie enthält zwar weniger Zucker und Fett, aber genauso viel Eiweiß. Cholesterin ist ebenfalls nicht enthalten, was Soja klar von der Kuhmilch abgrenzt und somit ist Soja besser fürs Herz. Viele kritisieren oft den fehlenden Calcium- Gehalt, doch auch da muss Aufklärung erfolgen - denn es gibt auch Sojadrinks, die mit Calcium angereichert sind! Außerdem liefert der Sojadrink gute Fettsäuren und liegt mit seinem Fettgehalt mittig zwischen Vollmilch und fettarmer Milch. Der Drink enthält vier Mal so viel Folsäure, wie die Kuhmilch enthält und zudem sind noch Isoflavone Inhaltsstoffe des Drinks. Isoflavone sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie können Einfluss auf den Hormonhaushalt haben, da sie ähnlich wie Östrogene wirken, d.h. um den Effekt zu vermeiden, lieber nicht mehr als 800ml trinken.
Haferdrink
Ach, der gute alte Haferdrink. Er ist meistens am nachhaltigsten im Vergleich zu den anderen Haferdrinks, denn Hafer wird oft im Ursprungsland angebaut und verarbeitet. Der Haferdrink, enthält genauso wie der Sojadrink, kein Cholesterin. Als die Kuhmilch ist er jedoch fettärmer und enthält weniger Kalorien. Die Beta- Glucane des Haferdrinks, die eine Zuckerart repräsentieren, können die Verdauung fördern und positive Auswirkungen auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel haben. Für alle Zöliatiker jedoch mit Vorsicht zu genießen, da der Drink glutenhaltig ist, aber nicht viel dessen ist enthalten. Ein Drittel Eiweiß hat der Haferdrink im Vergleich zur Kuhmilch, aber immer noch mehr ungesättigte Fettsäuren.
Mandeldrink
Der Mandeldrink ist neben Soja und Hafer einer der beliebtesten Drinks. Er ist gut verträglich, allergenarm, enthält wertvolle Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren und ist ein geschmacklicher Favorit. Hinzu kommt noch, dass er eine schöne Optik hat, der Drink hat eine cremige dickflüssige Konsistenz. Ein beliebter Milchersatz für Kaffee. Doch wo ist der Haken? - bei der Ökobilanz findet sich das große "ABER". Die Anbau der Mandelbäume verbraucht viel Wasser und kann nicht regional stattfinden. Ein zusätzlicher negativer Aspekt des hohen Wasserverbrauchs ist, dass das Wasser zumeist auch noch in Regionen benötigt wird, wo es nur sehr knapp zur Verfügung steht, wie beispielsweise im Mittelmeerraum. Zudem sind für die Bestäubung Bienen notwendig, die in manchen Fällen extra transportiert werden müssen.
Reisdrink
Die Reisdrinks sind laktose- und glutenfrei, somit leicht verträglich. Des Weiteren sind sie geschmacksneutral und somit vielseitig einsetzbar. Aufgrund von der Geschmacksneutralität sind sie nicht unbedingt beliebt bei Kaffeetrinkern. Sie enthalten kaum Eiweiß, jedoch recht viel Zucker. Dazu benötigt der Reisanbau für die Drinks viel Wasser, was wiederum wieder auf die Ökobilanz drückt. Für kleine Kinder, unter 5 Jahren, wurde der Reisdrink wegen Arsenbelastung abgeraten. Dafür ist der Reisdrink ein schneller Energielieferant, da er reich an Kalorien ist.
Kokosdrink
Ein wichtiges Statement im voraus: Kokosmilch ist nicht gleich Kokosdrink. Die Gewinnung der Kokosmilch erfolgt aus gepressten Kokosstücken. Außerdem ist die Kokosmilch fettreich und enthält viel Kalium, Magnesium und Natrium. Beim Kokosdrink hingegen werden die geraspelten Kokosstücke mit Wasser gemischt und dann gefiltert. Er enthält weniger Mineralstoffe als die Kuhmilch und ist fett- und kalorienärmer. Der Kokosdrink hat ein fruchtig- nussiges Aroma und bringt eine exotische Note mit, die gut im Müsli, Kaffee oder auch bei Shakes verwendet werden kann.
Cashewdrink
Der Cashewdrink hat einen sehr speziellen Geschmack und ist somit nicht so weit verbreitet wie andere Pflanzendrinks. Allerdings enthält er viel Kalium. Ein großer Vorteil des Cashewdrinks ist, dass in 100ml eines Cashewdrinks ca. 2g Vitamin E enthalten ist, was bereits 10-20% des Tagesbedarfs eines Erwachsenen deckt.